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Wie ist der Marienmonat Mai entstanden?

Die Verehrung der Gottesmutter Maria im Mai lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Erste Belege für eine marianische Verehrung im Mai liefern dazu die die Mariengesänge des kastilischen Königs Alfons X. aus dem 13. Jahrhundert. Vermutlich trat die Kirche mit der Einführung einer besonderen Verehrung der Gottesmutter im Mai heidnischen Maifeiern der Römer und Germanen entgegen, die im Volksbrauchtum immer noch präsent waren. Vor allem der Kult rund um die römische Fruchtbarkeitsgöttin Maia (von ihr leitet sich übrigens der Name des Monats Mai ab) sollte hiermit wohl christlich umgedeutet werden. In der Barockzeit wurden noch mehrere Monate als Marienmonat gefeiert, aber der Mai trat immer stärker in den Fokus, da dieser Monat über keinerlei liturgisches Marienfest verfügte.
Die Maiandachten zu Ehren Marias entstanden im Jahr 1784 in einer Kirche der Kamillianer in Ferrara. Dort wurden den gesamten Monat Mai hindurch Marienandachten begangen. In den darauffolgenden Jahren verbreiteten sich diese Form von Andachten zuerst in ganz Italien und gelangten über die Schweiz, Frankreich und Belgien auch nach Deutschland und Österreich. Seither werden alljährlich Maiandachten in der katholischen Kirche mit Mariengebeten, Marienliedern und Maiandachten abgehalten.
Introitus „Salve sancta Parens“ von den Festen der allerseligsten Jungfrau Maria als gregorianischer Choral zum Anhören
Brauchtum zum Marienmonat Mai
- Maiandacht: Zum festen Brauchtum im Monat Mai gehören die Maiandachten, in denen der Jungfrau Maria gedacht und sie um ihre Fürsprache angerufen wird. Solche Andachten sind in der Regel mit Schriftlesungen, Marienlieder, Gebeten (z.B. die Lauretanische Litanei, einzelne Rosenkranzgesätze) und einer Predigt aufgebaut. Zum Abschluss der Maiandacht wird zumeist der sakramentale Segen durch einen Priester oder Diakon gespendet.
- Maialtar: Häufig werden in katholischen Kirchen und Kapellen Maialtäre errichtet, an denen Maiandachten stattfinden. Ein solcher Altar ist zumeist mit Blumenschmuck (Rosen gelten als Blumen der Muttergottes) und marianischen Devotionalien wie einem Marienbildnis oder Ikone und/oder einer Marienfigur (z.B. Fatima-Statue) verziert.
- Blumenschmuck: In katholischen Haushalten werden im Mai nach altem Brauch auch Hausaltäre und Herrgottswinkel mit Blumen geschmückt, Marienbilder und Statuen der Gottesmutter aufgestellt und diese verziert. Ebenso werden Lourdesgrotten und Mariengärten mit Pflanzen und Blumen zu Ehren von Maria geschmückt.
Gebete zum Marienmonat Mai
Eine Auswahl geeigneter Gebete für den Marienmonat Mai zur Gottesmutter:
Unter deinen Schutz und Schirm
fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin;
Verschmähe nicht unser Gebet
in unseren Nöten,
sondern erlöse uns
jederzeit von allen Gefahren,
o du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau.
Unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin.
Versöhne uns mit deinem Sohne,
empfiehl uns deinem Sohne,
stelle uns vor deinen Sohne.
Amen.
Maria, Maienkönigin,
wir bitten Dich als Deine Kinder:
Schirme uns, o Mutter, mit Deinem Schutzmantel und bewahre uns vor allen Angriffen des bösen Feindes.
Schütze uns in Bedrängnis und hilf uns ein Deinem Sohn wohlgefälliges Leben zu führen. Amen.
Heilige Gottesmutter bitte für uns! Amen.
Ave, du Himmelskönigin,
ave, der Engel Herrscherin,
Wurzel, der das Heil entsprossen,
Tür, die uns das Licht erschlossen:
Freu dich, Jungfrau voll der Ehre,
über allen Seligen Hehre, sei gegrüßt,
des Himmels Krone,
bitt für uns bei deinem Sohne.
Letzte Aktualisierung am 20.01.2021 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API